Pressemitteilung

Zum Weltgedenktag der Unfallopfer im Straßenverkehr am 19.11.2017

Der dritte Sonntag im November ist der Erinnerung an Menschen gewidmet, die im Straßenverkehr verletzt und getötet werden. In Deutschland erleiden jährlich mehr als 70.000 Menschen bei Verkehrsunfällen ein Schädelhirntrauma. Diesen Menschen zu helfen und ihre Rechte zu stärken, ist seit 1983 Aufgabe und Ziel der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung.

Besonderheiten bei unfallbedingten Schädelhirnverletzungen

Bei Verkehrsunfällen prallt der Schädel häufig mit großer Wucht gegen einen harten Gegenstand. Dadurch wirken kurzzeitig enorme Kräfte auf den Schädelknochen und das Gehirn ein. Entscheidend für das weitere Leben des Unfallopfers ist, welche Regionen dabei verletzt werden. Besonders fatal sind Verletzungen des Hirnstamms, denn dort sitzt das Zentrum für das Bewusstsein. Wird die Vorderseite des Gehirns verletzt, kann dies beispielsweise Wesensveränderungen zur Folge haben. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus oder der Rehabilitationsklinik sind die Verletzten sehr häufig nicht wieder vollständig genesen. Die noch vorhandenen Einschränkungen können sich, besonders unter gezielter Förderung und Therapie, aber mit der Zeit verbessern.

Unfallopfer und Angehörige stehen innerhalb von Sekunden vor einem Chaos aus Schmerzen, Leid und Fragen. In dieser Ausnahmesituation müssen sie Entscheidungen treffen, die gravierende Auswirkungen auf das weitere Leben haben. Das richtige Verhalten nach dem Verkehrsunfall ist entscheidend, um Schadenersatzansprüche durchzusetzen. Oft wird aus Unkenntnis und Hilflosigkeit wichtige Zeit verschenkt, werden falsche Entscheidungen getroffen oder kein spezialisierter Fachanwalt beauftragt. Verstärkt wird das Problem durch die kognitiven Einschränkungen der Verletzten. Oft sind sie nicht in der Lage, den schwierigen Weg einer Auseinandersetzung zu gehen.

Zuverlässige Hilfe für Unfallopfer und Angehörige

Hirnverletzte Verkehrsunfallopfer und ihre Familien benötigen in jeder Phase der Akutbehandlung, Rehabilitation und Nachsorge Unterstützung. Im Rahmen einer umfangreichen und kostenfreien Beratung klären die Beschäftigten der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung, welche individuellen Hilfen benötigt werden. In vielen Fällen begleiten wir Opfer und Angehörige über Jahre, lotsen sie durch das verwirrende System der sozialversicherungsrechtlichen Zuständigkeiten und die Vielfalt der therapeutischen Angebote.

Betroffene in Not unterstützen wir mit direkter finanzieller Hilfe. Pflegende Angehörige erfahren Unterstützung auf mehrtägigen Schulungen, hirnverletzte Menschen können bei eigens für sie konzipierten Seminaren neue Lebensperspektiven entwickeln und soziale Kontakte knüpfen. Für Familien mit einem schädelhirnverletzten Kind werden Wochenendseminare angeboten, bei denen die Eltern offen über ihre Sorgen sprechen können und fundierte fachliche Informationen zum Krankheitsbild erhalten.

Opferschutz dank Spenden

Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung finanziert diese Hilfe ausschließlich durch Spenden. Dank der Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen konnten bis heute 31 Millionen Euro für über 675 Projekte weitergegeben werden. Ergänzend zum Opferschutz engagiert sich die Hilfsorganisation in ihrer Präventionsarbeit für Unfallverhütung.

Ausblick 2018: Broschüre bietet Hilfe in extremer Ausnahmesituation

Der neue, Anfang 2018 erscheinende „Leitfaden für Verkehrsunfallopfer mit Schädelhirnverletzungen und ihre Angehörigen“ bietet zukünftig hilfreiche Informationen, um folgenschwere Fehler bei der Regulierung des Unfalls zu vermeiden.

Spendenkonto Sparkasse KölnBonn
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