Pressemitteilung

„Jedes Schild mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung hat eine Geschichte“

Warum sich die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung und Polizeihauptkommissarin Ellen Haase gemeinsam für Verkehrsunfallopfer engagieren

Bonn / Meerbusch. Hier bei den Patienten in der St. Mauritius Therapieklinik in Meerbusch wird sichtbar, was aus überhöhter Geschwindigkeit im Straßenverkehr werden kann. Deutschlandweit erleiden jährlich 70.200 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr Schädelhirnverletzungen, viele davon mit bleibenden Folgen. Diese variieren, häufig sind es Beeinträchtigungen der Konzentration, Wahrnehmung und Reaktion, seltener der Verlust der Bewegung, Sprache oder des Gedächtnisses.

Polizeihauptkommissarin Ellen Haase hat in der Kreispolizeibehörde Gütersloh eine Doppelrolle inne: Als Verkehrssicherheitsberaterin sensibilisiert sie Kinder, Jugendliche und Erwachsene dafür, wie sie sich und andere im Straßenverkehr schützen können. Zudem ist sie Opferschutzbeauftragte für Verkehrsunfallopfer und vermittelt in dieser Funktion unter anderem Kontakte zu Organisationen, die den Betroffenen und ihren Angehörigen weiterhelfen. „Jedes Schild mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung hat eine Geschichte“, gibt Haase zu bedenken. Wer angepasst fährt, vermindert das Unfallrisiko für alle.

Für Unfallopfer mit Schädelhirnverletzungen setzt sich seit 1983 die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung ein. „In enger Zusammenarbeit mit den Opferschützern, die Betroffene und ihre Familien an uns weiterleiten, klären wir, was wir tun können“, informiert Helga Lüngen, Geschäftsführerin der Stiftung. „Wir sehen uns als verlängerter Arm des Opferschutzes in der Betreuung der Familien. In vielen Fällen bleiben wir über Jahre an deren Seite und „lotsen“ sie durch das oftmals verwirrende System der sozialversicherungsrechtlichen Zuständigkeiten und die Vielfalt therapeutischer Angebote.“ Aus Unkenntnis und Hilflosigkeit werde noch zu oft wichtige Zeit verschenkt.

Die Stiftung hilft bei

  • der Suche nach einer geeigneten Reha-Klinik, wie der St. Mauritius Therapieklinik,
  • der Suche nach einer geeigneten Schulform für die betroffenen Kinder
  • offenen Fragen zur Verletzung, Rehabilitation und Nachsorge, z.B. welche Ansprüche die Unfallopfer geltend machen können und wer ihnen dabei hilft, diese durchzusetzen
  • Fragen zu Ausbildung- und Berufsmöglichkeiten, auch außerhalb des sogenannten Ersten Arbeitsmarktes
  • die gesamte Familie zu stärken, z.B. durch spezielle Seminarwochenenden für Familien mit einem schädelhirnverletzten Kind, bei denen für alle Familienmitglieder ein auf sie abgestimmtes Programm gestaltet wird.

Für Kinder und Jugendliche, bei denen sich das Ausmaß der durch den Unfall erworbenen Defizite erst im Laufe vieler Jahre zeigt, fordert die Stiftung darüber hinaus ein spezifisches Nachsorge-Programm. Dessen Basis sind regelmäßige neurologisch-neuropsychologische Verlaufsuntersuchungen und -messungen, damit bei der Behandlung jederzeit im Sinne einer entwicklungsbegleitenden „Intervallbehandlung“ eingegriffen werden kann. Nur so kann bei den verletzten Kindern das bestmögliche, individuelle Entwicklungspotenzial wiedergewonnen werden. Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung macht sich stark dafür, dass künftig alle Familien diese Unterstützung bekommen, denn: „Rehabilitation ohne Nachsorge ist unvollständig, ist Stückwerk“, mahnt Lüngen an.

Jetzt schon begleitet die Bonner Stiftung Patientinnen und Patienten jeden Alters und ihre Angehörigen so lange, bis die Rehabilitation abgeschlossen ist – und sei es über Jahrzehnte hinweg. „Das Beste ist es jedoch, Unfällen vorzubeugen“, betont Lüngen und lobt darum den unermüdlichen Einsatz von Ellen Haase und ihren Kolleginnen und Kollegen.

Download Statement Polizeihauptkommissarin Ellen Haase (pdf)

 

Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl gegründet. Sie finanziert den Beratungs- und Informationsdienst für Schädelhirnverletzte und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen Rehabilitation. Weitere wesentliche Aufgabe ist die Unfallprävention. Hier ist das Ziel, durch die Aufklärung über Unfallrisiken und das Aufzeigen geeigneter Schutzmaßnahmen Kopfverletzungen mit schwerwiegenden Folgen zu vermeiden und die hohen Unfallzahlen dauerhaft zu senken.

 

Spendenkonto Sparkasse KölnBonn
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SWIFT-BIC: COLSDE33

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