Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB®) für den Rhein-Sieg-Kreis in Hennef eröffnet

Bonn, 23. November 2023 – Unter der Trägerschaft der ZNS  Hannelore Kohl Stiftung wird am 22. November 2023 in Hennef eine weitere Ergänzende unabhängige Teilhabeberatungsstelle (EUTB®) im Rhein-Sieg-Kreis eröffnet.  ...weiter lesen

Beratung mit besonderer Expertise Weitere Förderung: ZNS – Hannelore Kohl Stiftung baut EUTB-Angebot aus

Bonn. 29.11.2022. Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung hat als einziger Anbieter der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) in Bonn eine Förderzusage des Bundes für die kommenden sieben Jahre erhalten und kann somit weiterhin Menschen mit Behinderungen sowie deren Angehörige über die reguläre Stiftungsarbeit hinaus in ihrer Selbstbestimmung stärken. Mehr noch: Dem Antrag auf einen Ausbau des bisherigen Angebots wurde stattgegeben, so dass die Beratung in der Bundesstadt um eine weitere Vollzeitstelle erweitert werden kann; gleichzeitig soll die ZNS – Stiftung, die sich seit fast 40 Jahren intensiv um die Belange von Menschen mit Schädelhirntrauma im gesamten Bundesgebiet kümmert, eine eigenständige EUTB-Stelle im Rhein-Sieg-Kreis aufbauen.

Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung sucht sowohl für die EUTB in Bonn als auch für die noch entstehende EUTB im Rhein-Sieg-Kreis hauptamtlich und ehrenamtliche Mitarbeitende. Gesucht werden insbesondere sogenannte Peer-Beratende, die zunächst gemeinsam im Tandem oder später auch alleine Anfragende beraten. Aufgrund des hohen Qualitätsanspruches wird für hauptamtlich Tätige eine pädagogische Ausbildung vorausgesetzt. Die ehrenamtlich tätigen Peer-Beratenden müssen sich intensiv mit ihrer Behinderung auseinandergesetzt haben und über Authentizität und Offenheit verfügen. Erforderlich ist das Interesse an anderen behinderten bzw. chronisch kranken Menschen, diese zu verstehen und in ihren Bemühungen um ein selbstbestimmtes Leben zu unterstützen. Deshalb werden vertiefte Kenntnisse in Methoden der Beratung aus nachgewiesener Ausbildung oder Studium in einem pädagogischen oder psychologischen Grundberuf oder Weiterbildungen und Erfahrung in der haupt- oder ehrenamtlichen Beratung vorausgesetzt.

Seit 2019 betreibt die Stiftung eine EUTB, die über Möglichkeiten der Teilhabe von eingeschränkten Menschen informiert, Ansprüche und Unterstützungsprogramme offenlegt und den Weg durch den Behördendschungel weist. Die Nachfrage ist immens und steigt stetig. „Im ersten Jahr kamen wir auf rund 200 Beratungen, 2020 schon auf 280, und in diesem Jahr waren wir schon Ende August bei 220 Gesprächen, so dass wir sicherlich am Ende einen neuen Rekord verzeichnen können“, erklärt die zuständige Sozialpädagogin Sina Schreiner. „Das hat zum Teil sicherlich auch damit zu tun, dass wir sowohl im Bereich der Schädelhirnverletzungen als auch bei Fragen zum so genannten Persönlichen Budget besondere Kompetenz besitzen.“ Diese basieren vor allem auf der Peer-to-Peer-Beratung durch Sozialpädagogen Maximilian Boecker, der seit seiner Geburt auf einen Rollstuhl angewiesen ist und die Sorgen und Nöte Betroffener aus erster Hand kennt. Das Besondere an seiner Situation: Er agiert gegenüber seinen Assistenten, die ihn rund um die Uhr betreuen, als autonomer Arbeitgeber, was ihm eine größere Selbständigkeit gibt als wenn diese von den Kostenträgern bezahlt würden. „Für die Betroffenen ist das ein riesiger Unterschied“, erklärt Sina Schreiner, „aber viele wissen nicht so genau, was sie tun müssen, um ebenfalls über ein Persönliches Budget verfügen zu können. Wenn diese Fragen dann in einer der anderen EUTB aufkommen, kann es schon sein, dass die Ratsuchenden aus dem gesamten Bundesgebiet an uns verwiesen werden.“

Tatsächlich gilt für die EUTB das Motto „Eine für Alle“: Jeder Betroffene kann sich an eine beliebige Beratungsstelle des Netzwerks wenden und um Hilfe ersuchen. „Auf der einen Seite versuchen wir dann, abhängig von den Kompetenzen der verschiedenen EUTB den richtigen Ansprechpartner zu finden, auf der anderen Seite schauen wir aber auch, welche Möglichkeiten es für den Anrufer in seiner Region gibt“, führt Sina Schreiner aus. „Immerhin haben die Beratungsstellen vor Ort in der Regel die besten Kontakte, um bei den Herausforderungen des Alltags zu helfen.“ Genau hier knüpft auch der Aufbau der EUTB-Stelle im Rhein-Sieg-Kreis an. „Bislang konnten wir nur einmal pro Woche eine Außensprechstunde in Hennef und eine in Eitorf anbieten“, so Schreiner. „Jetzt haben wir die Mittel für anderthalb Vollzeitstellen, suchen allerdings noch nach passenden Räumlichkeiten. Sofern wir fündig werden, können wir ab 2023 die Beratungsstelle aufbauen, die dann neben der des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Troisdorf die zweite im Kreis sein wird.“ Angedacht ist unter anderem auch, bei Bedarf Hausbesuche anzubieten. Die bisherigen Angebote sollen unabhängig von dem Vorhaben im Rhein-Sieg-Kreis bestehen bleiben.

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ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
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Hintergrund
Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen. Die Stiftung unterhält einen Beratungs- und Informationsdienst für Schädelhirnverletzte und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen Rehabilitation. Sie engagiert sich in der Präventionsarbeit für Unfallverhütung. Bis heute konnten über 32,4 Mio. Euro aus Spendenmitteln für Projekte an Kliniken, Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland weitergegeben werden.
www.hannelore-kohl-stiftung.de