Manfred Pankow

Geburtstag:    14. November 1965
lebt in Cham
Beruf:Feingeräteelektroniker
Hobbys:

Vor dem Verkehrsunfall: Manfred war leidenschaftlicher Motorradfahrer und genoss die Unternehmungen mit Gleichgesinnten, Sport war nicht sein Ding.

Träume und Ziele:

Mein Traum war Bierbrauer zu werden und ins Ausland zu gehen. In Schweden oder Dänemark kann man da viel Geld verdienen.“

Ereignis 1: Verkehrsunfall am 13. August 1982.

Mit seiner Honda wird Manfred aus der Kurve getragen und kollidiert frontal mit dem Gegenverkehr. Nach dem schweren Schädelhirntrauma wird er künstlich beatmet und der linke Unterschenkel muss amputiert werden. Mit Prothese sieht er keine Möglichkeit mehr Bierbrauer zu werden und wird Elektroniker. Manfred heiratet, wird Vater und baut sich ein Haus.

„Das abgetrennte Bein war kein großes Hindernis. Ich konnte gut damit leben.“

Ereignis 2: Bei einer Routineuntersuchung 1999 wurde bei Manfred ein Aortenaneurysma  (gefährliche Veränderung der Hauptschlagader) entdeckt. Eine Arterienprothese, ein sogenannter „Stent“ wird ihm am Herzen eingesetzt. Es kommt aber zu Komplikationen. Eine Sepsis entwickelt sich und Manfred wird 2005 erneut operiert. Als er aufwacht wird er wieder künstlich beatmet und spürt seine Beine nicht mehr. Der Eingriff hat zwar sein Leben gerettet, Manfred ist aber Querschnittsgelähmt. Nach drei Wochen lernt er wieder selber zu atmen und wird soweit mobilisiert, dass er im Rollstuhl zurechtkommt.

„Es war erschreckend, wie schwach ich damals war. Ich konnte kaum einen Trinkbecher halten. Das Atmen fiel sehr schwer und ich hatte lange Zeit Angst vor einer Lungenentzündung.“

Manfred kommt auch mit dieser Situation zurecht, gewinnt wieder viel Selbstständigkeit zurück, verliert aber seine Partnerin. Die Ehe wird geschieden und das eigene Haus ist weg.

Stehauf im Rollstuhl. Manfred ist zufrieden und seine Unabhängigkeit ist ihm wichtig. Er macht heute viel Sport, lebt gesund, spielt regelmäßig Basketball, fährt im Sommer mit dem Handbike, versorgt seine Katze, wäscht und kocht für seinen erwachsenen Sohn. Manfred kümmert sich in Vereinen oder beim lokalen Arbeitskreis für Inklusion.

„Die Krisen waren eine harte Schule. Das Pech in meinem Leben hat mich stärker gemacht. Und ich weiß, es hätte alles noch viel schlimmer kommen können.“