Kultusminister Lorz: "Der richtige Umgang mit Gehirnerschütterungen kann ein wertvoller Baustein im Sportunterricht werden"
Mucksmäuschenstill sitzen die Grundschülerinnen und -schüler der Geschwister-Scholl-Grundschule Wiesbaden auf Turnmatten und hören gespannt Dr. Axel Gänsslen zu. Der Arzt und Mitinitiator der Kampagne "Schütz Deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport" ist angetreten, um die Kinder zu kleinen Gehirnerschütterungsexperten zu machen. "Nicht die rund 40.000 diagnostizierten, sogenannten leichten Schädelhirnverletzungen sind das Problem. Sondern die deutlich höhere Dunkelziffer. In Folge dieser ernst zu nehmenden Verletzung können erhebliche Spätschäden, wie Kopfschmerzen und Schwindel, depressive Verstimmungen und Angst, Müdigkeit und Reizbarkeit, Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen, verursacht werden", warnt Dr. Gänsslen.
Auch Hessens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz folgt dem Unterricht begeistert. "Was bei Kopfverletzungen zu tun ist, ist ein wichtiges Thema für die Gesundheit der Kinder. Wir wissen, dass auch vermeintlich leichte Gehirnerschütterungen, die nicht ausheilen, Jahre später noch gravierende Folgen haben können. Daher sollte die Initiative im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen und den richtigen Umgang mit Gehirnerschütterungen thematisieren – gerade auch im Schulsport. Die Initiative "Schütz Deinen Kopf!" bietet entsprechendes pädagogisches Material.“
Dr. Kristina Schröder, Präsidentin der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung, weiß um die Mythen zum Thema Gehirnerschütterungen. "Wann immer der Kopf eines Kindes einer Erschütterung ausgesetzt ist, sollte es "Stopp!" heißen", fordert die ehemalige Bundesfamilienministerin und Mutter zweier Töchter. "Beim leisesten Verdacht sind Sport oder Spiel sofort zu unterbrechen. Auch für Kinder ist es wichtig zu wissen, welche Symptome auf eine Gehirnerschütterung hinweisen." Früherkennung ist unverzichtbar. "Dreh- und Angelpunkt unserer Kampagne sind Schnelltests am Spielfeldrand und in der Schule. Mittelfristig wollen wir es schaffen, dass diese Schnelltests auch im Breiten- und Schulsport deutschlandweit Standard werden. Unsere neue App ist dabei ein wesentlicher Baustein".
Mit der neuen App können auch Kinder mit Reaktionstests ihre geistige Leistungsfähigkeit testen. Der Wert wird gespeichert und bei Verdacht auf eine Gehirnerschütterung dient er als Basiswert. "Und falls das Kind sich eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, gehört es zum Arzt und dann ins Bett, aber ganz sicher nicht mehr aufs Spielfeld oder in die Schule", so Kristina Schröder. Die App steht in allen Stores kostenfrei zum Download bereit.
Sämtliche Materialien der Aktion "Schütz deinen Kopf!", wie Broschüren, kostenlos downloadbare Lehrfilme sowie die App, die bei Sport und Spiel durch einfach anzuwendende Tests bei der Früherkennung von Gehirnerschütterungen unterstützt, können gratis bestellt oder heruntergeladen werden unter www.schuetzdeinenkopf.de. Nach den Sommerferien stehen Medienkoffer für den Unterricht zur Verfügung.
Die Schule ist aus und nicht nur der strahlende Max verabschiedet sich bei Rektorin Verena Böhm nach einem aufregenden Schultag müde mit den Worten, „das hat mir heute viel Spaß gemacht“.
Hintergrund: Die Initiative „Schütz Deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport!“
Bei der Initiative „Schütz Deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport“ arbeitet die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung mit namhaften Organisationen, Medizinern und Sportverbänden zusammen, um Sportler und ihre Familien, Trainer, Pädagogen und Ärzte für das Thema „Gehirnerschütterung und mögliche Folgen“ zu sensibilisieren. Schirmherr ist der Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière. Informationen, den Link zur App und zu den Filmen sowie Kontaktadressen von Unfallkliniken und Neuropsychologen finden sich auf www.schuetzdeinenkopf.de.
Wir danken der Deutschen Telekom AG und der Berufsgenossenschaft VBG für die finanzielle Unterstützung bei der Realisierung der „Schütz Deinen Kopf!“-App „GET – Gehirn Erschüttert?TestAPP!“ und der Willy Robert Pitzer Stiftung, die mit einer Spende die Produktion der Lehrfilme ermöglichte.
Hintergrund: Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen. Die Stiftung unterhält einen Beratungs- und Informationsdienst für Schädelhirnverletzte und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen Rehabilitation. Sie engagiert sich in der Präventionsarbeit für Unfallverhütung. Bis heute konnten rund 30 Mio. Euro aus Spendenmitteln für über 675 Projekte an Kliniken, Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland weitergegeben werden. Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen Schädelhirntraumen, knapp die Hälfte von ihnen ist jünger als 25 Jahre. Dank der medizinischen Fortschritte kann vielen von ihnen geholfen werden.
Kontakt:
ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Helga Lüngen
Rochusstraße 24, 53123 Bonn
Telefon: 0228 97845-0
E-Mail: presse@hannelore-kohl-stiftung.de
www.hannelore-kohl-stiftung.de
Download Fotos
Bild 1: Dr. Axel Gänsslen, Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Grundschule Wiesbaden
Bild 2: Schülerinnen und Lehrerin der Geschwister-Scholl-Grundschule Wiesbaden beim Crash-Test mit dem Eierschutzhelm
Bild 3: Dr. Axel Gänsslen, Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Dr. Kristina Schröder
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