Pressemitteilung

Kalkulierbares Risiko? Superbowl sorgt für Diskussion über Folgeschäden von Gehirnerschütterungen im Sport

American Football. © ZNS - Hannelore Kohl Stiftung

American Football gehört weltweit zu den beliebtesten Sportarten. Und so wird am kommenden Sonntag der diesjährige Superbowl rund 800 Millionen Zuschauer vor die Bildschirme locken. Dabei sind harte, körperliche Aufeinandertreffen der Spieler für die sportbegeisterten Fans Teil des Spiels. Seit Dr. Bennet Omalu im Jahr 2005 erste Studien über neurologischen Schädigungen an Gehirnen von American-Football-Spielern veröffentlichte, stehen die gesundheitlichen Risiken und Spätfolgen von Gehirnerschütterungen in der Diskussion.

Ärzte und Wissenschaftler appellieren regelmäßig, wie wichtig es ist, die Gehirnerschütterung nicht als Bagatellverletzung abzutun. „Gehirnerschütterungen sind ernst zu nehmende Verletzungen. Sie sind ein Trauma für das Gehirn mit teilweise erheblichen neurologischen Schädigungen und der Gefahr von Folgeschäden. Wird eine Gehirnerschütterung jedoch richtig behandelt, sind die Heilungschancen sehr gut“, so Prof. Dr. med. Eckard Rickels, Chefarzt für Neurochirurgie an der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Neurotraumatologie, Celle und Mitglied im Beirat der ZNS – Stiftung.

Aufklärung zum Thema tut Not, denn auch in Deutschland sind die Unfallzahlen hoch: Rund 40.000 Gehirnerschütterungen werden allein im Sport diagnostiziert. Noch weitaus höher dürfte die Zahl der nicht erkannten Verletzungen sein. „Deshalb ist es wichtig, dass Prävention, Diagnostik und Nachsorge von Gehirnerschütterungen sowohl im Freizeit- und Schulsport, als auch im Profisport eine größere Rolle spielen“, so Rickels weiter.

Maßgeblich zur Aufklärung in Deutschland trägt die Initiative „Schütz Deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport“ bei. Auf Initiative der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung arbeiten namhafte Organisationen zusammen um über die Früherkennung und Behandlung von Gehirnerschütterungen zu informieren. Wichtigstes Ziel ist es, allen am Sport Beteiligten das notwendige Fachwissen zum richtigen Verhalten bei Verdacht auf eine Gehirnerschütterung zu vermitteln. Die Initiative veröffentlicht umfangreiche, medizinisch fundierte Informationen für verschiedene Zielgruppen, die kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, wie Plakate für Sporthallen; Flyer für Trainer, Ärzte und Eltern; Lehr- und Erklärfilme für Kinder und Jugendliche; einen digitalen Schulkoffer für Lehrer und Ersthelfer an Schulen und eine App für den Spielfeldrand.

Auf www.schuetzdeinenkopf.de können alle Informationen kostenfrei bestellt bzw. als pdf heruntergeladen werden.


Hintergrund: Die Initiative „Schütz Deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport!“

Bei der Initiative „Schütz Deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport“ arbeitet die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung mit namhaften Organisationen, Medizinern und Sportverbänden zusammen, um Sportler und ihre Familien, Trainer, Pädagogen und Ärzte für das Thema „Gehirnerschütterung und mögliche Folgen“ zu sensibilisieren. Informationen, den Link zur App und zu den Filmen sowie Kontaktadressen von Unfallkliniken und Neuropsychologen finden sich auf www.schuetzdeinenkopf.de.


Hintergrund: Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung

Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen. Die Stiftung unterhält einen Beratungs- und Informationsdienst für Schädelhirnverletzte und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen Rehabilitation. Sie engagiert sich in der Präventionsarbeit für Unfallverhütung. Bis heute konnten rund 30 Mio. Euro aus Spendenmitteln für über 675 Projekte an Kliniken, Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland weitergegeben werden. Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen Schädelhirntraumen, knapp die Hälfte von ihnen ist jünger als 25 Jahre. Dank der medizinischen Fortschritte kann vielen von ihnen geholfen werden.


Foto: American Football. © ZNS - Hannelore Kohl Stiftung, Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten

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