Pressemitteilung

Konkrete Hilfe für Wachkomapatienten und ihre Angehörigen

ZNS - Hannelore Kohl Stiftung und Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds finanzieren neue Angebote

ZNS - Hannelore Kohl Stiftung und Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds finanzieren neue Angebote

Der chronisch kritisch-kranke Mensch stand am vergangenen Freitag im Mittelpunkt eines gut besuchten Symposiums der Klinik für Neurorehabilitation im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg. Im Rahmen des von Chefarzt Dr. Martin Groß gestalteten Symposiums wurden zwei Hilfeprojekte der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung für Wachkomapatienten und ihre Angehörigen vorgestellt, die vom Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds finanziert wurden.

So wurde als Ergänzung zum bestehenden Informationsangebot der Stiftung die Broschüre 'Informationen für Angehörige von Menschen im Koma und Wachkoma' von Professor Andreas Zieger aktualisiert und überarbeitet. Sie bietet Angehörigen auf 50 Seiten Hilfestellungen, damit sie nachvollziehen können, in welcher Situation sich der Komapatient befindet. Sie gibt ihnen Hinweise, wie der verletzte Mensch begleitet und das medizinische Fachpersonal unterstützt werden kann. Vor allem aber verdeutlichen die Informationen: Menschen im Koma oder Wachkoma sind schwerstkranke Menschen, die mit Leib und Seele, Körper und Geist, inneren Wahrnehmungen, Empfindungen und Bewegungen mit der Umgebung und anderen Menschen verbunden sind.

Verursacht durch eine schwere Hirnschädigung befinden sich viele der Patienten in einem Zustand, in dem sie weder durch Worte, Laute oder schriftlich kommunizieren können. Um ihnen trotzdem Möglichkeiten zur Teilhabe am sozialen Leben zu bieten, wurde der Oldenburger Klinik für Neurorehabilitation ein vom Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds und der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung finanzierter Kommunikationscomputer zur Verfügung gestellt. Bei dem modernen Gerät erfasst eine Kamera die Augenbewegungen des Komapatienten, der damit einen Bildschirmcursor steuert. Der Patient kann so Symbole fixieren oder Aktionen steuern, die eine Interaktion mit der Umgebung ermöglichen. Im einfachsten Fall schaut er Bilder an, worauf dann eine Reaktion erfolgt. So wird zum Beispiel ein Luftballon zum Platzen gebracht, wenn er länger angeschaut wird. Komplexere Interaktionen sind mit Symboltafeln möglich. Die höchste Stufe wird erreicht, wenn der Betroffene mittels einer Buchstabentafel Worte bilden kann und so in normaler Sprache kommuniziert. "In dem Patienten auf diese Art Kommunikation ermöglicht wird, verbessert sich ihre Lebensqualität deutlich. Im besten Fall können sie wieder mit Familie und Freunden kommunizieren", erläuterte Carsten Freitag, stellvertretender Geschäftsführer der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung.

"Für uns schließt sich mit der Finanzierung der Hilfeprojekte ein Kreis", sagte Angelika Böttcher, Repräsentantin des Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds bei ihrem Besuch in Oldenburg. "So fand die Ehefrau von Eberhard Dombek im Jahr 2008 auch in einer 'Wachkoma-Broschüre' Antworten auf die Erkrankung ihres Gatten. Heute können wir die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung dabei unterstützen, an der Seite von schwersthirngeschädigten Menschen und ihren Angehörigen zu stehen und ihre Lebenssituation nachhaltig zu verbessern."

Die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen. Die Stiftung unterhält einen Beratungs- und Informationsdienst für Schädelhirnverletzte und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen Rehabilitation. Sie engagiert sich in der Präventionsarbeit für Unfallverhütung. Bis heute konnten rund 30 Mio. Euro aus Spendenmitteln für über 675 Projekte an Kliniken, Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland weitergegeben werden. Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen Schädelhirntraumen, knapp die Hälfte von ihnen ist jünger als 25 Jahre. Dank der medizinischen Fortschritte kann vielen von ihnen geholfen werden.

Spendenkonto 3000 3800
Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501 98
IBAN: DE31 3705 0198 0030 0038 00
SWIFT-BIC: COLSDE33

www.hannelore-kohl-stiftung.de

Der Eberhard-Dombek-Stiftungsfonds wurde 2008 unter dem Dach der gemeinnützigen "Stiftung Stiftungsfonds" in München gegründet. Der Fonds hat den Zweck der Unterstützung von Bedürftigen, die aufgrund ihres körperlichen, geistigen, seelischen oder finanziellen Zustands auf Hilfe Anderer angewiesen sind. Der Fonds wurde zunächst zur Unterstützung des durch ein Aneurysma betroffenen Eberhard Dombek, dem damaligen Leiter der Siemens-Wirtschaftspresse, gegründet. Seit dem Tod von Eberhard Dombek werden unter anderem Projekte für die Verbesserung der Situation von Menschen im Wachkoma unterstützt.

Bildmaterial: Professor Andreas Zieger (links) und Carsten Freitag stellen die überarbeitete Broschüre vor. © ZNS - Hannelore Kohl Stiftung, Fotograf: Martin M. Wilczynski

Kontakt für Rückfragen:
ZNS - Hannelore Kohl Stiftung
Carsten Freitag
Rochusstraße 24, 53123 Bonn
Telefon: 0228 97845-0
Telefax: 0228 97845-55
E-Mail: presse@hannelore-kohl-stiftung.de