Bonn, 23. September 2015 - Trotz sportlicher Fairness, Respekt vor den Mitspielern und intakter Ausrüstung kommt es im Sport immer wieder zu Gehirnerschütterungen. In Deutschland werden pro Jahr mehr als 40.000 diagnostiziert. Weitaus höher ist die Dunkelziffer, denn oft werden die Verletzungen nicht erkannt oder bagatellisiert - mit manchmal lebenslangen gesundheitlichen Folgen. Um alle im Sport Engagierten für das Thema zu sensibilisieren, startete auf Initiative der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung Anfang des Jahres die Kampagne „Schütz Deinen Kopf! Gehirnerschütterungen im Sport“. Seit dem 17. September ist die Landeshauptstadt Düsseldorf zusätzliche Modellregion der Kampagne „Schütz Deinen Kopf!“.
Beim ersten Düsseldorfer Runden Tisch „Gehirnerschütterungen im Sport“ unter der Schirmherrschaft des Düsseldorfer Oberbürgermeisters Thomas Geisel fanden lokale Akteure zusammen, trafen Absprachen und koordinierten erste Aktionen. Mit einem Vortrag führte der Mediziner und Mitbegründer der Initiative, Dr. Axel Gänsslen vom Klinikum Wolfsburg, in das Thema ein. Der erfahrene Unfallchirurg verdeutlichte, dass eine Gehirnerschütterung eine sehr ernst zu nehmende Verletzung ist, die erhebliche Spätschäden verursachen kann. Am wichtigsten ist es, sie zu vermuten und zu erkennen, um eine qualifizierte Behandlung zu beginnen. Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Beigeordneter für Personal und Gesundheit der Stadt Düsseldorf, signalisierte die nachhaltige Unterstützung der Stadt: „Selbstverständlich wird Düsseldorf, die Stadt der Gesundheit, gerne Modellregion der Initiative „Schütz Deinen Kopf!“. Wir stellen unsere Kontakte zu den bestehenden Netzwerken zur Verfügung und tragen so dazu bei, dass mehr Menschen über die Problematik der nicht-diagnostizierten Gehirnerschütterung informiert werden.“
Weitere Teilnehmer des Runden Tisches kamen aus den Bereichen Presse, wie beispielsweise Piet Keusen vom Verein Düsseldorfer Sportpresse, neurologische Kliniken und Fachpraxen, Sportvereinen und der Messe Düsseldorf, die bei ihren großen medizinischen Fachmessen für das Thema sensibilisieren wird. Christian Vogée, Vorstand der ARAG Allgemeine Versicherungs-AG, betonte: „Als Europas größter Sportversicherer engagieren wir uns bereits als Partner an der Seite der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung. Durch die Zusammenarbeit mit der Stiftung „Sicherheit im Sport“ und den Landessportbünden sehe ich gute Möglichkeiten, die Problematik in sportartübergreifenden Übungsleiterschulungen und Trainerausbildungen zu thematisieren.“ Priv.-Doz. Dr. med. Martin Südmeyer, Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Düsseldorf, erklärte sich bereit, als Ansprechpartner und Teil des Netzwerkes „Schütz Deinen Kopf!“ in der Region zur Verfügung zu stehen.
ZNS-Geschäftsführerin Helga Lüngen freute sich über die spontane Bereitschaft aller Anwesenden das Anliegen der Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ zu unterstützen: „Wenn es uns gemeinsam gelingt, dass zukünftig Kopfverletzungen nach einem Sportunfall ernst genommen und weiter beobachtet werden, dann haben wir viel erreicht.“
Bei der Initiative „Schütz Deinen Kopf!“ arbeitet die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung mit namhaften Organisationen, Medizinern und Sportverbänden zusammen, um Sportler und ihre Familien, Trainer, Pädagogen und Ärzte für das Thema „Gehirnerschütterung und mögliche Folgen“ zu sensibilisieren. Schirmherr ist der Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière. Partner sind unter anderem der DOSB und DFB, die FIFA und Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung.
Informationen, Taschenkarten und Schnelltests für den Spielfeldrand, eine Smartphone-App und Kontaktadressen zu Unfallkliniken sowie Neuropsychologen finden sich auf www.schuetzdeinenkopf.de.
Hier finden Sie weitere Hintergrundinformationen zum Download:
Eltern, aufgepasst! Die 4 verbreitesten Irrtümer über Gehirnerschütterungen
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Medienkontakt
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Bildmaterial:
Der 1. Düsseldorfer Runde Tisch „Gehirnerschütterungen im Sport“.
Foto: C. Tillmann