Pressemitteilung

Mit den Augen sprechen: Wirkungsvolle Hilfe für Patienten im Wachkoma

Übergabe des Kommunikationscomputers an den P.I.W e.V.

ZNS – Hannelore Kohl Stiftung finanziert die Anschaffung eines Spezialcomputers für „Patienten im Wachkoma (PiW e.V.)“ mit 7.500 Euro

Bonn / Bergneustadt – Endlich wieder die eigenen Bedürfnisse äußern, endlich wieder mit Familienangehörigen oder dem Pflegepersonal kommunizieren! Dank der technischen Hilfe durch einen Spezialcomputer wird dies für die Patientinnen und Patienten des Vereins Patienten im Wachkoma e.V. möglich. Finanziert aus den Erträgen des Ingeburg und Johannes Pludra Stiftungsfonds fördert die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung die Anschaffung des Augensteuerungs-Systems Tobii Ceye für die Bergneustädter Rehabilitationseinrichtung.

Menschen mit schweren Beeinträchtigungen des Zentralen Nervensystems, die unter dem „Syndrom reaktionsloser Wachheit“ – dem sogenannten Wachkoma – leiden, sind oftmals durchaus ansprechbar, können sich aber nicht oder nur sehr beschwerlich selbst mitteilen. Angehörigen, Ärzten und Pflegepersonal fällt es deshalb schwer, mögliche willentliche Äußerungen von reflektorischen Äußerungen zu unterscheiden. Hilfe bietet hier ein modernes Kommunikationsgerät. Es ermöglicht den Patientinnen und Patienten, den Spezialcomputer nur mit Hilfe der Augenbewegungen zu steuern. Diese Technik und ein entsprechendes Programm machen Kommunikation auch für Menschen mit schwersten Erkrankungen und Behinderungen möglich.

„Darüber hinaus wird durch das Trainieren der noch vorhandenen Hirnfunktionen ein Wiedererwachen gefördert“, sagt Helga Lüngen, Geschäftsführerin der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. „Wir freuen uns deshalb sehr, dass wir den Patientinnen und Patienten hier in Bergneustadt-Neuenothe mehr Lebensqualität und Teilhabe ermöglichen können.“

Der Verein PiW e.V. verfolgt ein besonderes Therapiekonzept für Menschen im Wachkoma. Ziel aller therapeutischer Maßnahmen ist es, eine Heimunterbringung zu vermeiden und die Patienten und ihre Angehörigen für ein Leben in der vertrauten häuslichen Umgebung zu befähigen. Das Team setzt bei der Therapie vor allem auf emotionale Zuwendung, Kontakt und Ansprache. Kein Patient liegt den ganzen Tag im Bett. Es gibt einen Tagesablauf mit festem Rhythmus. Angehörige werden in die Pflege mit einbezogen, damit sie alles lernen, was für ein zukünftiges, gemeinsames Leben in den eigenen vier Wänden nötig ist. „Das Konzept des Vereins Patienten im Wachkoma hat uns von Anfang an überzeugt“, so Helga Lüngen bei der Übergabe des Kommunikations-Computers. „Dank unserer Spenderinnen und Spender konnten wir bisher allein für den PiW e.V. Projekte in Höhe von fast 80.000 Euro fördern.“

 

 

Die ZNS - Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen Nervensystems mit Sitz in Bonn wurde 1983 von Frau Dr. med. h.c. Hannelore Kohl ins Leben gerufen. Die Stiftung unterhält einen Beratungs- und Informationsdienst für Schädelhirnverletzte und deren Angehörige, unterstützt bei der Suche nach geeigneten Rehabilitationseinrichtungen und fördert die wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Neurologischen Rehabilitation. Sie engagiert sich in der Präventionsarbeit für Unfallverhütung. Bis heute konnten rund 30 Mio. Euro aus Spendenmitteln für über 675 Projekte an Kliniken, Institutionen und Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland weitergegeben werden. Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen Schädelhirntraumen, knapp die Hälfte von ihnen ist jünger als 25 Jahre. Dank der medizinischen Fortschritte kann vielen von ihnen geholfen werden.

 

Spendenkonto 3000 3800
Sparkasse KölnBonn BLZ 370 501 98
IBAN: DE31 3705 0198 0030 0038 00
SWIFT-BIC: COLSDE33

www.hannelore-kohl-stiftung.de

Kontakt für Rückfragen:
ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Rochusstraße 24, 53123 Bonn
Telefon: 0228 97845-0
Telefax: 0228 97845-55
E-Mail: presse@hannelore-kohl-stiftung.de