Pressemitteilung

Zum #TagderStiftungen 2019: Anstifter und Mutmacher für Menschen mit Hirnschädigung

Der Diplom-Psychologe Markus Frechen stärkt schädelhirnverletzte Menschen durch Information, Gespräche und einen moderierten Erfahrungsaustausch. So entstehen Wege aus der sozialen Isolation.

Bei den Seminaren der ZNS Akademie haben schädelhirnverletzte Menschen die Chance, den durch das Trauma veränderten Körper achtsam neu zu entdecken. Elemente wie Workshops im Tai Chi Chuan sind wichtiger Bestandteil des Seminarkonzeptes.

Die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung ist bundesweit zuverlässiger Ansprechpartner für Unfallopfer mit Schädelhirntrauma.

Die Anzahl ist erschreckend hoch: Jedes Jahr erleiden rund 270.000 Menschen bei Unfällen ein Schädelhirntrauma – im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz, im häuslichen Umfeld, beim Sport und in der Freizeit. Zu den Verletzten zählen aber auch die Opfer von Gewalttaten, Narkoseunfällen, Infarkten oder Badeunfällen. Glücklicherweise heilen viele der Verletzungen folgenlos aus. Doch etwa ein Drittel der Verunglückten – jährlich rund 45.000 Menschen – trägt langanhaltende oder dauerhafte Hirnschäden davon.

Der Unfall und die Diagnose „Schädelhirntrauma“ sind ein schwerer Schock für die Betroffenen und ihr soziales Umfeld. Das Leben wird aus der Bahn geworfen, der bisherige Lebensentwurf von einem Moment auf den anderen nichtig. Um zu verstehen, wie sie mit den Folgen fertig werden können, brauchen sie Hilfe. Diese Unterstützung erhalten die Betroffenen, ihre Angehörigen, Lebenspartner und ihr Freundeskreis seit über 35 Jahren bei der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung:

Beratung und Begleitung

Kostenfrei, unabhängig, frei von den Interessen der Kostenträger und Dienstleister im Gesundheitswesen und damit ganz auf der Seite der Unfallopfer – das ist das Selbstverständnis des Beratungs- und Informationsdienstes der Stiftung. Das multiprofessionelle Team begleitet die Betroffenen, Familienangehörigen und sonstigen Anfragenden in allen Phasen der Behandlung und über den gesamten Teilhabeprozess. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einmalige Anfragen oder langjährige Begleitung handelt.

Seit November 2018 ist zusätzlich die EUTB ZNS – Hannelore Kohl Stiftung Teil des Angebotes. Sie ist bundesweit Ansprechpartner für Menschen mit Behinderungen. Die Beratung erfolgt durch sozialpädagogische Fachkräfte und sogenannte „Peers“, d. h. Menschen, die selbst mit einer Behinderung leben und so aus eigener Erfahrung beraten.

Bereitstellung umfangreichen Wissens

Fundierte Informationen sind eine wichtige Basis, um schwierige Situationen zu meistern, (lebens-)wichtige Entscheidungen zu treffen und eine völlig veränderte Lebenssituation zu akzeptieren. Deshalb bieten die Online-Datenbanken der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung umfangreiches Wissen zum Thema: Vom Fach-Glossar bis hin zur Recherchedatenbank der Rehabilitations- und Nachsorgeangebote in Deutschland.

Ergänzend informieren kostenlose Broschüren und Handlungshilfen zu medizinischen, sozialen und rechtlichen Fragen, die im Zusammenhang mit einem unfallbedingten Schädelhirntrauma auftreten können.

Fort- und Weiterbildungen

Mit den Seminaren der ZNS Akademie erhalten schädelhirnverletzte Menschen ein Angebot entsprechend ihrer Fähigkeiten. Ziel der größtenteils kostenfreien, mehrtägigen Weiterbildungen ist es, die Betroffenen dabei zu unterstützen, ein möglichst selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen. Dabei stehen neben unterschiedlichen Themen immer auch psychosoziale Aspekte und der Austausch mit Gleichbetroffenen im Mittelpunkt.

Hilfe zur Selbsthilfe

Schädelhirnverletzte Menschen stoßen aufgrund ihrer kognitiven, meist äußerlich nicht sichtbaren Einschränkungen auf Unverständnis ihres sozialen Umfelds und der Gesellschaft. Aus diesem Grund spielt der Erfahrungsaustausch mit Personen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, bei der Akzeptanz des veränderten Lebens eine entscheidende Rolle. Die Förderung der Selbsthilfe hirnverletzter Menschen ist deshalb ein wichtiges Anliegen der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung. Auch hier sind die Angebote breit aufgestellt: Seminare zur Gründung einer Selbsthilfegruppe, Unterstützung bei der Gestaltung einer Selbsthilfegruppe, ideelle und finanzielle Unterstützung, oder auch die Gestaltung inklusiver Events.

Die vielfältigen Angebote verbindet ein Ziel: Die Lebensqualität schädelhirnverletzter Unfallopfer in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Bei ihrer Arbeit ist die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung auf Spenden und die Unterstützung engagierter Personen, Institutionen und Unternehmen angewiesen.