Projekt-Nr. | 2016021 |
Projektart | Förderung von Wissenschaft und Forschung |
Einrichtung | Johann Wolfgang Goethe-Universität |
Anschrift | 60323 Frankfurt am Main |
Projektsumme | 37.952,00 € |
Kurzbeschreibung
In Deutschland existieren eine Reihe von empirischen Studien zu den kurzfristigen neurokognitiven Folgen von Schädelhirntrauma (SHT) bei Kindern. Allerdings gibt es kaum belastbare Daten zur Langzeitwirkung verschiedener Therapieverfahren bei
Kindern und Jugendlichen. Dies gilt insbesondere im Bereich der beruflichen Integration und der gesellschaftlichen Eingliederung. Daten werden aber dringend benötigt, um die Potenziale von Nachsorgeempfehlungen für diese Patientengruppe ausschöpfen zu können.
Deshalb soll im Rahmen der geförderten Studie eine Stichprobe von 143 jungen Erwachsenen zwischen 32 und 43 Jahren, welche in ihrer Kindheit oder Jugend ein zumeist schweres SHT erlitten haben und in der neurologischen Rehabilitationsklinik
Friedehorst bei Bremen nach einem ganzheitlichen Konzept rehabilitiert wurden, zu ihrer derzeitigen Lebenssituation befragt werden. Diese spezifische Stichprobe ist für die Studie besonders geeignet, da von allen Teilnehmenden aus der Zeit ihres Rehabilitationsaufenthaltes medizinische und neuropsychologische Verlaufsdaten vorliegen. Das Vorhaben fokussiert auf Aspekte der langfristigen sozialen und beruflichen Integration, gemessen zum Beispiel am sozioökonomischen Status sowie Wohn- und Partnerschaftsverhältnissen. Zusätzlich wird die subjektiv empfundene Lebensqualität erfasst. Die Daten sollen Aufschluss darüber geben, inwieweit die Gruppe eine befriedigende gesellschaftliche Eingliederung erreicht hat. Konnten die Auswirkungen der strukturellen und funktionellen Defizite durch fachkompetente Nachsorge langfristig minimiert und den Patienten eine bestmögliche soziale und
berufliche Integration ermöglicht werden?
Nach Abschluss der Phase 1 soll über die Fortsetzung der Studie entschieden werden. Ziel ist es, das empirische Wissen über die langfristigen Auswirkungen eines Schädelhirntraumas im Kindes- und Jugendalter weiter auszubauen.
Nach Auswertung der Phase 1 wurde die Studie 2017 mit Phase 2 fortgeführt. Beide Phasen der Studie konnten wir dank einer großzügigen Spende der Ralf-Loddenkemper-Stiftung finanzieren. Die Stiftung wurde 1999 von Haide und Gerd Loddenkemper zum Gedenken an ihren Sohn, der mit 16 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstarb, errichtet.
Informationen zur Phase 2 finden Sie unter diesem Link: Förderung von Wissenschaft und Forschung 2017.