Fortsetzung des Projektes zur Überprüfung der multimodalen Kommunikationsfähigkeiten im Scenario Test bei Jugendlichen und Erwachsenen mit neurogenen Sprachstörungen

Projekt-Nr.2015004
ProjektartFörderung von Wissenschaft und Forschung
EinrichtungUniversitätsklinikum RWTH Aachen, Neurologische Klinik, Neuropsychologie
Anschrift52074 Aachen
Projektsumme15.300,00 €

 

Kurzbeschreibung

Bei der Sprachtherapie von Menschen mit erworbenen Sprachstörungen (Aphasien) spielt die Erfassung des sprachlichen Leistungsstandes und der Fähigkeit zur Teilhabe an Kommunikationssituationen ebenso wie die Wirksamkeitsprüfung der eingesetzten Therapiemethoden eine bedeutende Rolle. Bislang liegt jedoch im deutschsprachigen Raum kein normiertes und standardisiertes Verfahren vor, mit dem multimodale Fähigkeiten zur Übermittlung von Alltagsinformationen bei Personen mit Aphasie überprüft werden könnten.

Für das Niederländische wurde 2008 der Scenario Test publiziert, der international erstmalig alle verbalen und nonverbalen Leistungen in der Kommunikation bei Aphasie erwachsener Sprecher erfasst. Ziel des geförderten Projekts ist die deutschsprachige Übertragung und Evaluation des Scenario Tests. Anhand seiner deutschen Übersetzung sollen Daten von Jugendlichen und Erwachsenen mit Aphasie erhoben werden, um die psychometrischen Eigenschaften einer deutschsprachigen Version zu bestimmen sowie eine erste Normierung des Untersuchungsverfahrens zu leisten. Zudem sollen bevorzugte Modalitäten zur Vermittlung von Gesprächsinhalten erfasst und die Änderungssensitivität nach einer mehrwöchigen Intensivtherapie auf der Neuropsychologischen Therapiestation (Aphasiestation) untersucht werden.

Somit würden erstmals Wirksamkeitsnachweise möglich, mit denen Therapie induzierte Verbesserungen der multimodalen Kommunikation erkennbar würden. Die Studie wird zudem fundierte Informationen für eine zukünftige Anpassung der Erwachsenenfassung an die kommunikativen Bedürfnisse von Jugendlichen liefern sowie die Adaption des Tests an die Besonderheiten bei Kindern mit Aphasie noch während des Spracherwerbs (kindliche Aphasien) ermöglichen.

Hannelore Kohl Förderpreis

Projekt-Nr.2014011
ProjektartFörderung von Wissenschaft und Forschung
EinrichtungZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Anschrift53123 Bonn
Projektsumme12.748,00 €


Kurzbeschreibung

Mit dem Hannelore Kohl Förderpreis werden Nachwuchswissenschaftler unter 35 Jahren für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Rehabilitation Hirnverletzter ausgezeichnet. Der Förderpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und dient damit als Anreiz, die Heilungschancen von Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen zu verbessern. Den Preisträgern bietet er die Chance, Kontakte zu knüpfen und Geldgeber für Forschungsprojekte zu finden.

Eingereicht wurden Arbeiten zur Erforschung, Entwicklung und Erprobung von diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der Neurorehabilitation sowie der Unfallprävention. Die Bewertung erfolgte durch ein hochrangig besetztes Preisrichterkollegium. Drei Wissenschaftler wurden ausgezeichnet: Den ersten Platz teilten sich Dr. med. Tareq A. Juratli und Dr. med. Nicole Terpolilli, der zweite Platz ging an Dr. rer. nat. Christiane Albert-Weißenberger. Die feierliche Verleihung und Vorstellung der Arbeiten durch die Preisträger fand Ende Februar 2015 im Rahmen des 9. Nachsorgekongresses in Berlin statt.

Dr. med. Tareq A. Juratli ist Facharzt für Neurochirurgie an der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Carl-Gustav Carus Universität, Technische Universität Dresden. Bei seiner Arbeit „Prospektive Studie zur Progression von Hirnblutungen nach isoliertem Schädel-Hirn-Trauma: Gerinnungsstörungen bestimmen das Patienten-Outcome“ handelt es sich um einen Forschungsbeitrag von besonderer klinischer Bedeutung, der mit der Veröffentlichung im renommierten „Journal of Neurotrauma“ zu Recht internationale Verbreitung gefunden hat. Die Studie gibt Hoffnung, dass in Zukunft durch eine frühzeitige, erweiterte Gerinnungsdiagnostik gefährdete Patienten rechtzeitig entdeckt und durch eine umgehende Verabreichung geeigneter Gerinnungsfaktoren die negativen Auswirkungen der Hirnblutungen begrenzt werden können.

Dr. med. Nicole Terpolilli wurde für die Arbeit „Inhaled nitric oxide reduces secondary brain damage after traumatic brain injury in mice“ ausgezeichnet. Sie ist als neurochirurgische Assistenzärztin an der Neurochirurgischen Klinik am Campus Großhadern des Klinikums der Universität München tätig. Die eingereichte und ausgezeichnete Arbeit untersucht eine neue Therapie zur Verringerung des Absterbens von Hirngewebe nach einem Schädelhirntrauma.

Dr. rer. nat. Christiane Albert-Weißenberger erhielt den 2. Preis für ihre Arbeit „Blocking of bradykinin receptor B1 protects from focal closed head injury in mice by reducing axonal damage and astroglia activation“. Die 35-jährige Neurobiologin forscht an der Universität Würzburg, Abteilung für Neurologie. In ihrer Arbeit untersucht sie den Einfluss eines Rezeptors auf den Schaden nach einem Schädelhirntrauma.

Weitere Informationen zum Hannelore Kohl Förderpreis 2014 finden Sie hier