Interview zum Engagement für die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung
Herr Jöcker, Sie gelten derzeit als Deutschlands erfolgreichster Kinderliedermacher. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Ich glaube, dass Kinder viel unbeschwerter und einfacher mit ihrem Leben umgehen. Auch wir Erwachsene können davon lernen. Als Kinderliedermacher kann man nur Erfolg haben, wenn man diese Unbeschwertheit aufgreift.
Zu viel Unbeschwertheit kann auch Gefahr bedeuten.
In der Tat. Jährlich erleiden rund 35.000 Kinder unter sechs Jahren durch Unfälle zu Hause oder im Straßenverkehr eine schwere Schädelhirnverletzung - Ursache ist oftmals Leichtsinn oder Unachtsamkeit. Im schlimmsten Falle resultiert aus dem Unfall ein Wachkoma, welches wiederum zu schwerwiegenden und möglicherweise lebenslangen Beeinträchtigungen führt. Hier kann Unfallprävention und der verantwortungsvolle Schutz der Kinder dabei helfen, Unfälle zu vermeiden oder die Schwere der Kopfverletzung zu reduzieren. Aus diesem Grund setze ich mich für Präventionsprojekte bei der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung ein. Es ist wichtig, Kinder und Eltern für die Gefahren im Straßenverkehr nachhaltig zu sensibilisieren.
In welcher Form geschieht dies?
Zum Beispiel über Projekte wie den Wettbewerb „Go Ahead“ in dem Schülerinnen und Schüler gemeinsam kreative Ideen zum Thema Fahrradhelm entwickeln und umsetzen können. Aber auch meine CDs „Versuchs doch mal mit Köpfchen“ und „Tim, der kleine Fahrradhelm“ helfen, die Sensibilität für sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu wecken. Als Botschafter der ZNS - Hannelore Kohl Stiftung möchte ich meine Bekanntheit nutzen, das Thema noch stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Schließlich betrifft es mich als vierfacher Vater selbst. Der Gedanke, dass meine Kinder aufgrund eines Verkehrsunfalls schwer verletzt sein könnten, ist für mich unvorstellbar.
Warum ist die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung für Sie ein wichtiger Partner?
Die Stiftung verfügt über eine langjährige Erfahrung mit dem Krankheitsbild „unfallbedingte Schädelhirnverletzung“. Sie ist Schnittstelle zu medizinischen Fachexperten, Rehabilitationseinrichtungen und bietet vor allem den Betroffenen selbst eine Plattform, um sich untereinander über ihre Situation austauschen zu können. Besonders wichtig finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Stiftung betroffenen Menschen schnell und unbürokratisch in ihrer individuellen Situation hilft. Dennoch: Idealfall ist, wenn es überhaupt nicht zu einem Unfall und damit zu einer Schädelhirnverletzung kommt. An diesem Ziel möchte ich als Stiftungsbotschafter für Kinderprojekte aktiv mitarbeiten. Ich bin mir sicher, dass wir mit weiterer Unterstützung der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung die nach wie vor viel zu hohen Unfallzahlen durch richtige Ansätze in der Präventionsarbeit auf Dauer senken können.