Die Stifter: Das Ehepaar Ingeburg und Johannes Pludra

 

Erfahrung prägt Handeln - Schädelhirnverletzungen und ihre Folgen

Die Entscheidung, ihr Vermögen der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung zu hinterlassen, trifft das Ehepaar Ingeburg und Johannes Pludra gemeinsam.

Einige Jahre zuvor erleidet Ingeburg Pludra durch einen Sturz eine Schädelhirnverletzung. Das verändert das Leben des Ehepaares Pludra grundlegend.

Ingeburg und Johannes Pludra gehören der gleichen Generation an wie Hannelore Kohl. Ihre persönlichen Erfahrungen und das Wissen über biografische Ereignisse im Leben von Hannelore Kohl schaffen die Verbindung hin zur ZNS – Hannelore Kohl Stiftung.

 

Ein Leben in gegenseitiger Fürsorge

Geboren wird Ingeburg Pludra Ende 1919. Sie verliert im Zweiten Weltkrieg ihren ersten Ehemann. Ingeburg Pludra ist als Fremdsprachensekretärin tätig. Die Ehe mit Johannes Pludra ist für sie Wendepunkt und Neuanfang. Johannes Pludra kommt Ende 1931 im schlesischen Städtchen Ziegenhals zur Welt. Heute heißt die Stadt Glucholazy und gehört zu Polen. Johannes Pludra hat drei Brüder und eine Schwester. Kurz nach seiner Geburt zieht die Familie von Ziegenhals nach Berlin. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges erfolgt die Evakuierung mit Mutter und Geschwistern in die deutschen Ostgebiete. Die Familie sieht den Vater nicht wieder. Der Verlust des Vaters, Flucht und Hunger prägen sich tief in das Gedächtnis von Johannes Pludra ein.

Existenzsicherung

Johannes Pludra ist Ende des Zweiten Weltkrieges 14 Jahre alt. Die Familie kehrt zurück nach Berlin. Nach dem Abitur beginnt er das Studium der Pharmazie an der 1946 neu gegründeten Technischen Hochschule. Anfang der 60er Jahre lernt Johannes Pludra seine zukünftige Frau Ingeburg kennen. Durch die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ist der Wohnraum in Berlin immer noch knapp. Eine neue Perspektive ergibt sich mit einem Stellenangebot als Apotheker in Minden. Johannes Pludra ist unermüdlich in seiner Arbeit, pflichtbewusst und engagiert. Im Vordergrund stehen Existenzaufbau und -sicherung. Ende der 60er Jahre übernimmt Johannes Pludra seine eigene Apotheke.

Zweite Heimat in den Alpen

Die Ehe von Ingeburg und Johannes Pludra bleibt kinderlos. Die Beziehung der beiden ist harmonisch aufeinander abgestimmt, der Umgang fürsorglich. Neben Warmbronn bleibt Berlin ein wichtiger Ankerpunkt für Ingeburg und Johannes Pludra. Ihre zweite Heimat und späteren Lebensmittelpunkt finden sie aber in den österreichischen Alpen, in dem Kurort Bad Aussee. Hierhin zieht sich das Ehepaar in den Jahren nach Johannes Pludras Berufstätigkeit zurück. Mehr als 60 Jahre ihres Lebens verbringen Ingeburg und Johannes Pludra gemeinsam.

Pflegende Angehörige im Blick

Kurz bevor die Stiftung des Ehepaares Pludra über die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung Ende 2014 ihre Arbeit aufnimmt, verstirbt Ingeburg Pludra. Aufgrund der persönlichen Erfahrung von Johannes Pludra ist die Hilfe für pflegende Angehörige einer der Eckpfeiler in der Tätigkeit der Pludra-Stiftung. In sehr enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung und dem Stiftungsvorstand der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung begleitet Johannes Pludra die Ende 2014 aufgenommene Projektarbeit bis zu seinem Tod Anfang des Jahres 2017. Gemäß seiner testamentarischen Verfügung geht das gesamte Erbe in Form einer Zustiftung über in die Ingeburg und Johannes Pludra-Stiftung.